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Wie Brazilian Jiu Jitsu entstand
Das Brasilianische Jiu- Jitsu wird auch oft nur mit BJJ abgekürzt. Im Portugiesischen heißt es jiu- jitsu brasileiro. Die Kampfsportart wurde aus dem japanischen Judo und dem bloßen Jiu- Jitsu, dessen Fokus auf den Bodenkampf gerichtet ist, entwickelt. Im Training wird auch das Werfen aus dem Stand geübt. Die Brüder Carlos und Helio Garcie entwickelten diese Kampfkunst aus dem Kodokan- Judo, einer südamerikanischen Variante des Judo. Kano Jigoro lehrte das Judo Mitsuyo Maeda, der es an den älteren Bruder Carlos weitergab. Carlos trainierte schließlich seinen jüngeren Bruder Helio.
Sie gaben es ihren Kindern weiter und somit war die neue Generation an Lehrern und Kämpfern da, die das nun entstandene Brasilianische Jiu- Jitsu effizient in Herausforderungskämpfen anwandten und so verbreiteten.
Das Problem war, dass Helio durch seinen schmächtigen Körperbau viele Techniken aus dem klassischen Judo nicht ausführen konnte. So kam den Brüdern die Idee, mehr an Mechanik und Hebelwirkung in die Techniken einzubauen, damit auch Menschen, die körperlich eher schwach sind, trainieren können.
Rorion Gracie, ein Sohn Helios, ging mit dieser Kampfkunst in den 70er Jahren in die USA, da er hoffte, dort erfolgreich zu werden. Anfangs wurde ausschließlich in einer Garage trainiert. Jedoch interessierten sich mit der Zeit immer mehr für seine Art der Kampfkunst.
Die Graduierung des Brasilianischen Jiu- Jitsu
In einem Wettkampf treten die Kämpfer in verschiedenen Niveau- und Gewichtsklassen gegeneinander an. Die Klassen definieren sich durch die unterschiedlichen Farben der Gürtel. Das ist aus vielen Kampfsportarten bekannt. Jedoch unterscheiden sich die Abstufungen gegenüber der japanischen Systeme. So werden die Farben weiß, blau, violett, braun und schwarz vom Anfänger bis zum Meister hochgestuft.
Es gibt zusätzlich über dem Schwarzgurt noch einen Rotgurt. Diesen hatten im Jahr 2016 jedoch nur dreißig Kämpfer. So ist er im Sport nicht relevant.

Der Lehrer verleiht traditionell den Gürtel an seine Schüler. Dabei kommt es nicht auf die Dauer an, wie lange der Schüler BJJ bereits ausübt, sondern auf die Leistungen im Training oder auf Wettkämpfen. Die Gürtelverleihung nennt man auch „Beltpromotion“. Als Feinabstufung der verschiedenen Gürtel gibt es an vielen Schulen bis zu vier Streifen.
Die Regeln beim Brazilian Jiu Jitsu
Fingerstiche, das Reißen an den Haaren, Schlagen, Beißen oder Treten sind grundsätzlich verboten. Andere Kampfsportarten wie zum Beispiel MMA gehen hier bei Wettkämpfen unter klaren Regeln härter vor.
Normalerweise startet der Wettkampf mit Gi im Stehen. Durch den „Takedown“ verlagert er sich auf den Boden und wird hier abgeschlossen. Der Kampf kann auf zwei unterschiedliche Arten gewonnen werden. Für den Kämpfer positive Aktionen und Positionen bringen ihm Punkte bzw. Advantages, also Vorteile. Sitzt man auf dem Brustkorb des Gegners, dies ist der sogenannte Mount, oder macht einen Sweep, kommt also aus einer ungünstigen in eine günstige Position, bekommt man einen Punkt. Der Versuch einer Submission- dem Unterwerfen- oder ein klares Ansetzen bringt einen Vorteil. Gibt es einen Punktegleichstand am Ende, entscheiden die Vorteile über Sieg oder Niederlage. Der Kampf dauert zwischen fünf und zehn Minuten. Er kann vorzeitig beendet werden, wenn einer der beiden Kämpfer durch eine Submission aufgibt und dies beispielsweise mit einem Klopfen auf die Matte anzeigt. Auch Hebel- und Würgetechniken sind erlaubt. Wird der Gegner dadurch bewusstlos, ist der Kampf ebenfalls entschieden.
Blau- oder Weißgurte dürfen oftmals verletzungsreiche Techniken wie das Verdrehen des Fußgelenks oder den Kniehebel nicht durchführen. Es gibt aber ein Aufweichen der Regeln. Der „Straight Ankle Lock“ ist seit 2014 für Weißgurte erlaubt. Hierbei wird der Fuß des Gegners schmerzhaft durch ein Klemmen zwischen die Achsel überdehnt.
Techniken, die nicht am Boden stattfinden, sondern durch Sprünge in der Luft, dürfen Anfänger auch nicht durchführen. Sie werden „Flying“ genannt. Ziel ist es, den Gegner nicht durch einen „Takedown“ zu besiegen, sondern ihn schnell zu Boden zu bringen und dadurch zu gewinnen.
Meistens hängen die genauen Regeln vom Veranstalter oder Turnier ab.