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Was ist Jiu Jitsu?
Bei Jiu Jitsu handelt es sich um eine Selbstverteidigungsmethode, bei der Konflikte ohne Einsatz von Waffen gelöst werden sollen. Der Begriff kommt aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt so viel wie “Die sanfte Kunst” und stammt von den Samurai. Neben der Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen, sollen durch die Ausübung auch das Selbstbewusstsein und der Charakter gestärkt werden.
Beim Jiu Jitsu soll der Gegner mit Hilfe verschiedener Techniken, wie Schläge, Tritte, Würfe und Hebel, außer Gefecht gesetzt werden. Die soll auch bei bewaffneten Angreifern funktionieren. Bei dieser Kampfkunst wird aber nicht auf die eigene Kraft gesetzt, um den Gegner zu kontrollieren. Stattdessen nutzt man die des Gegners aus, um sie gegen ihn einzusetzen.
Geist und Körper arbeiten zusammen
Beim Jiu Jitsu werden zum einen die grundsätzlichen Techniken sowie das richtige Fallen erlernt, um Verletzungen vorzubeugen. Neben der Verteidigung lernen die Schüler auch, wie sie Dritte beschützen können und den Kampf auf den Boden.
Die Ausbildung beinhaltet, neben den schon genannten Techniken, unter anderem die Gegenwehr bei Angriffen auf den Hals und Handgelenke sowie bei bewaffneten Angreifern. Auch die korrekte Anwendung von Festlegetechniken und Stößen. Das Training schult natürlich Kondition und allgemeine Fitness, aber neben dem Körper spielt auch der Geist eine wichtige Rolle. So gehören zum Unterricht auch der geistig-philosophische Verhaltenskodex Bushido sowie die typisch japanische Verbeugung vor Beginn des Kampfes. Im Verlauf der Ausbildung werden verschiedene Gürtel erlangt und man kann an Wettkämpfen teilnehmen, allerdings gibt es bei letzteren diverse Einschränkungen, damit sich die Teilnehmer nicht unnötig verletzen.

Grade und innere Einstellung
Jiu Jitsu wird in einem sogenannten Dojo erlernt und die Schüler sprechen ihren Lehrer respektvoll als Sensei an. Wie bei vielen japanischen Kampfsportarten ist der Ausbildungsgrad der Schüler durch die Farbe des Obis, des Gürtels, erkennbar. Zunächst erlangt man nacheinander die Schülergrade, Kyu, bevor man zu den Meistergraden, den Dan, übergeht. Die verschiedenen Gürtel zur Graduierung wurden im 19. Jahrhundert von Kano Jigoro erfunden, welcher auch die Kampfkunst Kodokan-Judo gegründet hat.
Um einen neuen Grad mit dem dazugehörigen Obi zu bekommen, muss eine Prüfung abgelegt werden. Das genaue Programm sowie die Wartezeit dazu werden vom jeweils zuständigen Verband bestimmt. Bei der Prüfung werden verschiedene Faktoren bewertet, darunter die richtige Ausführung der erlernten Techniken, aber auch Kampfgeist und Konzentration des Schülers. Doch nicht nur die Leistung in der Prüfung ist entscheidend, sondern die gesamte Einstellung des Prüflings zur Kampfkunst. So fließt zum Beispiel auch mit ein, ob der Schüler regelmäßig und pünktlich bei den Trainingsstunden war.
Die Prüfung der Meistergrade
Ebenfalls typisch für japanische Kampfdisziplinen ist die Einteilung in zehn unterschiedliche Meister grade. Auch hier gilt: Je nach Verband variiert das Programm und die Kriterien für die Prüfungen. Der Unterschied zu den Schülergraden besteht darin, dass der Technik-Teil der Prüfung freier gestaltet wird. Jeder Prüfling muss sich seine Abwehr Abläufe selbstständig erarbeiten. Einen größeren Anteil machen dafür die theoretischen, geistigen Aspekte der Ausbildung aus.
Der Gürtel ist bei allen Meistergraden schwarz, unterschieden wird durch aufgenähte Streifen. Je mehr Streifen, desto höher der Dan. Die letzte technische Prüfung ist in der Regel die, die den Schülern den 5. Dan Grad verschafft. Wer weitere will, kann sie sich durch außergewöhnliche Leistungen verdienen. Die Grad von sechs bis acht werden durch einen rot-weißen Obi kenntlich gemacht, wer es sogar bis zum neunten oder zehnten Dan schafft, bekommt einen roten Gurt.