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Allgemeine Informationen zu der Kampfsportart Judo
Die japanische Kampfsportart Judo (jap. jūdō, wörtlich „sanfter/flexibler Weg“) wurde von Kanō Jigorō begründet und wird nach dem Prinzip durch minimalen Aufwand den maximalen Erfolg zu erzielen betrieben. Hierbei wird als Kern dieser Sportart das Siegen durch Nachgeben veranschlagt. Judo gehört zu den bekanntesten Kampfsportarten der Welt und wird in über 150 Ländern der Welt betrieben. Judo besteht traditionell aus drei verschiedenen Säulen. Diese Kampfsportart setzt sich aus dem Formenlauf (jap. Kata), dem Übungskampf (jap. Randon) und dem Wettkampf (jap. Shiai) zusammen. Neben den körperlichen Formen des Judos sind der Lehrvortrag (jap. Kogi) und das Lehrgespräch (jap. Mondō) wichtige Bestandteile dieser Sportart. Die größte Intensität des heutigen Judotrainings liegt im Erlernen der richtigen Techniken, die auch in Wettkämpfen optimal angewendet werden können. Judo bedeutet für den Sportler nicht nur die reine körperliche Betätigung, sondern dient auch zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Die Fähigkeiten des Judos werden nach den Prinzipien Helfen und Verstehen angewendet. Bei Ausübung des Judos werden Körper und Geist in Einklang gebracht und so eine Harmonie geschaffen. Die Philosophie dieses Sports wird allerdings nicht nur auf der Judomatte angewendet, sondern ist vielmehr eine Lebenseinstellung.
Graduierungen
Der Ausbildungsstand, welcher auch die bereits erlernten Fähigkeiten widerspiegelt, wird beim Judo durch die jeweilige Gürtelfarbe bestimmt. Wer neu mit dieser Sportart beginnt, fängt traditionell mit dem weißen Gürtel an.
Beim Judo wird zwischen den Schülergraden (Kyū) und den Meistergraden (Dan) unterschieden. Um einen höher angesiedelten Gürtel zu erlangen, müssen die Schüler eine Prüfung ablegen. Dort werden verschiedene Fallübungen, Stand- und Bodentechniken vorgeführt. Der höchste Schülergrad ist der braune Gürtel, danach kann der erste Meistergrad mit dem schwarzen Gürtel erlangt werden.
Falltechniken
Zu Beginn werden die verschiedenen Falltechniken dieser Sportart erlernt. Dies hast absoluten Vorrang vor allen anderen Techniken, da das korrekte Fallen die eigene Gesundheit und die des Judopartners schützt. Das Fallen wird hierbei in alle Richtungen perfektioniert. Das Beherrschen der Fallschule ist zudem einer der wichtigsten Prüfungspunkte zu einem neuen Gürtel.

Wurftechniken
Wurftechniken zielen darauf ab, einen Gegner aus dem Stand auf den Boden zu bringen. Die korrekte Ausübung der Techniken ist sehr wichtig, da nur eine flüssige Bewegung dieses Ziel gewährleistet. Ein am Boden liegender Angreifer ist leichter unter Kontrolle zu bringen. Dadurch kann die Gefahr eines Angriffes auf die eigene Person abgewendet werden.
Bein- und Fußwürfe
Durch verschiedene Bein- und Fußwürfe kann ein Gegner zu Boden gebracht werden. Hierbei können das Standbein, das unbelastete Bein oder sogar beide Beine Ziel eines Wurfes sein. Durch die blockierende Wirkung wird der Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht und kann leichter geworfen werden. Eine weitverbreitete Beintechnik ist der O-soto-gari, welcher auch als eine der ersten Techniken in diesem Bereich erlernt wird.
Hüftwürfe
Hüftwürfe sind eine sehr effektive Technik gegen körperlich überlegene Gegner. Der Schwerpunkt wird hierbei im Hüftbereich angegriffen und der Kontrahent somit aus dem Gleichgewicht gebracht. Dennoch ist in vielen Fällen ein großer Kraftaufwand zur Durchführung nötig.
Hand- und Armwürfe
Durch das Ziehen an Armen und Beinen wird bei diesen Techniken versucht, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Mitnehmen des Schwungs ist für eine erfolgreiche Umsetzung von großer Bedeutung. Zu den populärsten Techniken gehört der Seoi-nage.
Körperwürfe
Körperwürfe werden aus einer seitlichen Position oder von hinten ausgeführt. Ziel ist es hierbei, den Gegner schnell und effektiv zu Boden zu bringen. Beide Personen laden hierbei allerdings auf dem Boden. Der Gegner soll allerdings deutlich härter auf dem Boden aufkommen. Der Tomoe-nage gehört in dieser Kategorie zu den bekanntesten Techniken.
Sonstige Wurftechniken
Beim Judo existieren noch viele weitere Wurftechniken. Durch intensives Training und Routine bei den Abläufen werden diese Techniken flüssig und schnell angewendet werden können.
Bodentechniken
Durch sauber erlernte Bodentechniken kann ein Gegner leicht unter Kontrolle gebracht werden. In Wettkämpfen werden Punkte dafür vergeben, ob und wie lange ein Kontrahent unten gehalten werden kann.
Festhaltetchniken
Festhaltetechniken werden speziell bei Judo Turnieren angewendet. Hierbei geht es darum, den Gegner in liegender Position am Boden zu halten und somit bewegungsunfähig zu machen. Hierfür werden auf einem Wettkampf entsprechend Punkte vergeben.
Hebeltechniken
Hebeltechniken werden gegen das Ellenbogengelenk des Gegners angewendet und sollen diesen bei einem Wettkampf zur Aufgabe zwingen. Durch Abklopfen signalisiert der Kontrahent seine Aufgabe. Diese Techniken können im Ernstfall auch zur Selbstverteidigung genutzt werden.
Würgetechniken
Würgetechniken werden gegen den Halsbereich des Gegners angewendet. Auf der Judomatte ist sofort davon abzulassen, wenn der Kontrahent abklopft. Im Alltag sind diese Techniken nur mit äußerster Vorsicht anzuwenden, da durch hastige Bewegungen schwere körperliche Schäden entstehen können.
Schlagtechniken
Schlagtechniken werden mit Händen und Füßen ausgeführt. Diese Techniken können zudem auch mit dem Ellenbogen und der Handkante ausgeführt werden. Schlagtechniken sind auf offiziellen Judoturnieren allerdings verboten. Im Alltag sind sie aber ein effektives Mittel zur Selbstverteidigung.
In der Sportart Judo werden viele Techniken vermittelt, die diesen Sport ausmachen. Die unterschiedlichen Bereiche werden nach und nach erlernt. Entsprechend des Schwierigkeitsgerades werden sie bei erfahreneren Sportlern noch ausgeweitet. Judo wird überwiegend in Wettkämpfen angewendet. Durch die Techniken kann aber auch im Alltag ein Selbstschutz geleistet werden.