Kickboxen lernen in Köln
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Kickboxen – Hintergrund, Regeln, Wettkämpfe
Kickboxen erfreut sich unter Sport- und Fitnessbegeisterten immer größerer Beliebtheit. Die Kampfsportart kombiniert herkömmliches Boxen mit anderen Kampfsportarten wie Karate oder Taekwondo und gilt sowohl körperlich als auch geistig als besonders fordernd. Schließlich erfordert Kickboxen gleichermaßen ein hohes Level an Ausdauer, Koordination, Präzision und Konzentrationsvermögen. Dies resultiert nicht zuletzt aus der Möglichkeit, sowohl Hände als auch Füße einzusetzen.
Geschichtlicher Hintergrund zur Entwicklung von Kickboxen
Während Kickboxen in Japan bereits seit den 1960er Jahren bekannt ist, gelang es erst in den 1970er Jahren in die Vereinigten Staaten und schließlich auch nach Europa. Die ersten Wettkämpfe wurden im Jahr 1974 ausgetragen, als die Sportart noch unterschiedliche Namen trug. Diese lauteten unter anderem “Sport-Karate”, “Contact-Karate” oder “All-Style-Karate”. Der Zeitpunkt der Einführung in den USA dürfte eng mit dem Ende des Vietnamkriegs in Verbindung stehen. Schließlich brachten die in Thailand stationierten, amerikanischen Soldaten die thailändische Nationalsportart Thai-Boxen mit in die Heimat.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Kickboxen dem Thai-Boxen ähnlicher ist als allen anderen Kampfsportarten. Der erste Weltverband wurde ebenfalls im Jahr 1974 gegründet und lautet auf den Namen WAKO, was für World All-Style Kick-Boxing steht.
Die 4 verschiedenen Disziplinen des Kickboxens
Grundsätzlich wird beim Kickboxen zwischen vier verschiedenen Disziplinen unterschieden, die allesamt unterschiedliche Techniken erlauben. Dabei muss erwähnt werden, dass sich die Regeln nicht bei sämtlichen Verbänden im vollen Umfang gleichen.
Semikontakt (MK)
Diese Variante wird auch als “Pointfighting (PF)” bezeichnet und wird in den meisten Fällen auf einer Matte ausgetragen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass nach jedem Treffer der Kampf für kurze Zeit unterbrochen wird. In der Zwischenzeit nehmen die beiden Kämpfer die Ausgangsposition ein und die drei Kampfrichter bewerten den Treffer. Diese stellen sicher, dass es sich um einen eindeutigen Treffer handelt und sprechen dem jeweiligen Kampfteilnehmer die entsprechenden Punkte gut. Sollten sich die drei Kampfrichter nicht auf eine Bewertung einigen können, werden keine Punkte vergeben. Die Punktevergabe erfolgt dabei anhand der Schwierigkeit der Technik und dem Trefferpunkt. Ein Punkt sind sämtliche erlaubte Hand- und Fußtechniken zum Körper, alle legalen Schläge zum Kopf, das klare Brechen des Gleichgewichts sowie jeder Fußfeger Wert. Zwei Trefferpunkte gibt es für gesprungene Fußtritte zum Kopf, erlaubte Tritttechniken zum Kopf und für Fußfeger, auf die unmittelbar eine Technik folgt. Gültige, gesprungene Fußtechniken zum Kopfbereich werden sogar mit drei Punkten abgegolten.
Leichtkontakt (LK)
Leichtkontaktkämpfe finden ebenso wie Semikontaktkämpfe hauptsächlich auf Matten statt. Sie unterschieden sich jedoch dadurch, dass nach jedem Treffer der Kampf sofort fortgesetzt und nicht unterbrochen wird. Jede der zwei oder drei Wettkampfrunden wird durch einen Punkterichter einzeln bewertet. Dieser entscheidet grundsätzlich anhand der tatsächlichen Treffer, kann aber auch einen Hilfspunkt vergeben. Dieser Zusatzpunkt belohnt beispielsweise einen Technikvorsprung oder eine besondere Taktik. Er beurteilt dabei unter anderem die Sauberkeit des Kampfstils, den Erfolg der Angriffe, die Verteidigungsleistung, den ausgeglichenen Einsatz von Hand- und Fußtechniken und den Gesamteindruck.
Vollkontakt (VK)
Während sich die Disziplinen Semikontakt und Leichtkontakt durch Techniken mit leichtem Kontakt auszeichnen, kann es bei Vollkontaktkämpfen auch zu einem K.O. kommen. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Varianten findet sie stets in einem Boxring statt. Der Sieger wird entweder nach Punkten ermittelt oder ergibt sich durch Niederschlag des Kontrahenten bzw. dessen Kampfunfähigkeit. Alle Arten von Handtechniken zum Körper oder Kopf sind einen Punkte Wert, erlaubte Techniken mit dem Fuß zum Körper werden mit zwei Punkten belohnt. Gesprungene Fußtechniken zum Kopfbereich sind bei Vollkontaktkämpfen drei Punkte Wert. In einigen Fällen sind auch Lowkicks erlaubt, bei denen es sich um Kicks zum Oberschenkel handelt und die ebenfalls einen Punkt Wert sind. Schläge oder Tritte in den Schritt werden in jedem Fall mit dem Abzug eines Punktes bestraft.
K-1
K-1 hat seinen Ursprung in Japan und wurde erst im Jahr 1993 entwickelt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass neben Lowkicks auch Stöße mit dem Knie in Richtung Kopf oder Körper des Gegners gestattet sind. Grundsätzlich werden alle gültigen Techniken mit einem Punkt bewertet. Dazu zählen Fußfeger, Kniestöße (auch gesprungen) zum Kopf, Körper oder Oberschenkel, gesprungene Kicks zum Kopf oder Körper sowie alle erlaubten Hand- und Fußtechniken zum Körper, Kopf und Bein.
Sämtliche Disziplinen vereint, dass Schläge auf den Rücken bzw. auf dem Boden liegende Gegner sowie das Werfen des Kontrahenten untersagt sind.
Die Gewichts- und Altersklassen
Sowohl die Gewichts- als auch die Altersklassen sind je nach Verband unterschiedlich. Dies gilt insbesondere für die Ober- und Untergrenzen der Gewichtsklassen, weshalb auf die Angabe spezifische Gewichtsangaben in der Folge verzichtet wird. In der Regel kommen jedoch die folgenden Klassen zur Anwendung (in absteigender Reihenfolge): Superschwergewicht, Schwergewicht, Cruisergewicht, Halbschwergewicht, Leicht-Schwergewicht, Mittelgewicht, Halbmittelgewicht, Weltergewicht, Leicht-Weltergewicht, Leichtgewicht, Fliegengewicht, Bantamgewicht und Federgewicht.
Bei den Altersklassen wird grundsätzlich zwischen Herren, Damen, Veteranen bzw. Senioren und Junioren zwischen 16 und 18 Jahren unterschieden. Hinzu kommt die Klasse Jugend A für Jugendliche im Semikontakt unter 16 Jahren und die Klasse Jugend B für Jugendliche im Leichtkontakt zwischen 13 und 16 Jahren.
Der Ablauf eines Kickboxkampfes
Wie bereits erwähnt, finden Kämpfe entweder auf Matten oder im Boxring statt. Dabei gilt es im Besonderen den Anweisungen des jeweiligen Kampfrichters zu gehorchen. Dieser fordert die Kontrahenten mit dem Ruf “Shake Hands” zur gegenseitigen Begrüßung auf. Mit dem Kommando “Fight” beginnt der Kampf, mit dem Ruf “Stop” wird dieser unterbrochen. Das Kommando “Break” kommt immer dann zu Anwendung, wenn eine Umklammerung gelöst werden soll. Dabei werden die Kämpfer aufgefordert, einen Schritt nach hinten zu treten und anschließend den Kampf fortzusetzen. Die Punktevergabe erfolgt beispielsweise durch “1 Point” oder auch durch “No score”, wenn ein Treffer nicht eindeutig war. Regelverstöße werden mit “Warning” oder “Point minus” geahndet.
Der Sieger kann entweder durch K.O., durch Aufgabe, Nichtantreten oder Disqualifikation des Gegners oder durch Punktewertung entschieden werden. Ein Unentschieden kann es bei Wettkämpfen nicht geben.
5 große Verbände und olympische Ambitionen
Kickboxen wird auf globaler Ebene in erster Linie von fünf großen Verbänden organisiert. Es handelt sich dabei neben der bereits erwähnten WAKO um die WKF (Word Kickboxing Federation), die WKC (World Karate and Kickboxing Comission), die ISKA (International Sport Karate Association) und die WKU (World Kickboxing and Karate Union). Diese verfügen in der Regel um Regional- und Landesverbände, die die verschiedenen Wettkämpfe veranstalten. Aufgrund der Vielzahl an Organisationen dürfen sich zu jeder Zeit mehrere Sportler als Kickboxwelt- und -europameister bezeichnen.
Während andere Kampfsportarten wie Boxen oder Taekwondo bei den Olympischen Spielen eine weltweite Aufmerksamkeit erhalten, kämpft Kickboxen noch um die Aufnahme ins Programm. Auch wenn sich die Verbände mit Nachdruck darum engagieren, sind bisher kaum positive Signale seitens des Internationalen Olympischen Komitees zu sehen.
Kyu und Dan – die Grade im Kickboxen
Auch die Gurte bzw. die zu erreichenden Grade unterscheiden sich teilweise zwischen den Verbänden. Grundsätzlich gilt jedoch, dass sie dem Karate entnommen sind und sich in Kyu und Dan unterteilen. Kickboxer, die am Beginn ihrer Karriere stehen, verfügen über keinen Grad. Man spricht vom weißen Gurt. Danach folgen der gelbe Gurt (5. Kyu), der orangene Gurt (4. Kyu), der grüne Gurt (3. Kyu), der blaue Gurt (2. Kyu) und der braune Gurt (1. Kyu). Jene Kickboxer, die über den schwarzen Gurt (1. Dan) verfügen, dürfen sich als Meister bezeichnen. In einigen Organisationen ist zudem die Ablegung weiterer Prüfung zur Erlangung des zweiten und dritten Dan möglich. Der vierte Dan wird üblicherweise nur für besondere Leistungen vergeben und ist demzufolge honorigen Persönlichkeiten wie erfolgreichen Trainern oder Kämpfern vorbehalten.